Vom 9. bis 11. Juli richtete der Arbeitsbereich Ägyptologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die 52. Ständige Ägyptolog*innen-Konferenz aus. Aufgrund der besonderen pandemischen Umstände fand die Jahrestagung zum ersten Mal online statt. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des GICC | Mainz Ancient Studies konnte eine digitale Konferenzplattform mit zahlreichen Features genutzt werden, die unter den Teilnehmenden das bekannte „SÄK-Feeling“ aufkommen ließ. Knapp 350 Teilnehmer*innen aus 16 Ländern verfolgten am Bildschirm nicht nur 18 Vorträge und diverse Berichte, sondern diskutierten auch aktiv in Gruppenmeetings und erlebten den erstmals stattfindenden Posterslam mit Postersession.
Die Konferenz stand unter dem Motto „Ägyptologie 2021“ und stellte die Frage, was Studium und Forschung in diesem Fach im Jahr 2021 ausmacht und wie sich dies in Zukunft verändern könnte. Die drei Keynote-Vorträge von Vertreter*innen dreier Generationen bzw. Statusgruppen zu diesem Thema stießen auf große Resonanz. Es wurde im Nachhinein viel über aktuelle Trends, Herausforderungen, Methoden und Möglichkeiten des Faches, aber auch über neue wissenschaftliche Erkenntnisse diskutiert und reflektiert.
Neben der Studierenden-SÄK und dem Treffen der Universitäts- und Museumsvertreter*innen fand erstmals auch ein Mittelbaumeeting statt, in dem sich Graduierte, Doktorand*innen, PostDocs und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen zu verschiedenen Themen austauschen konnten. Im Anschluss waren sich alle einig, dass dieses Format fest im Programm der SÄK etabliert werden sollte.
Auf der Studierenden-SÄK wurde über eine neue Plattform für übergreifenden Austausch diskutiert und gleich im Anschluss ein gemeinsamer Discord-Server (https://discord.gg/5vxjXTVH) eingerichtet. Daneben entstand auch ein Forum, das ergänzend zum Discord-Server genutzt werden kann (http://aegypt-students.xobor.de/).
Virtuelle Konferenz – mehr als nur ein Link
Die rein digital veranstaltete SÄK erwies sich statt einer Notlösung als Möglichkeit, neue Wege und Erfahrungen zu eröffnen. Neben dem fachlichen Programm wurde quer durch Kontinente, Länder und Städte miteinander gechattet, das virtuelle Rahmenprogramm je nach eigenem Zeitfenster verfolgt und bis spät in die Nacht bei den virtuellen Get-Togethers mit Kolleg*innen geplaudert. Wer möchte, kann auch jetzt noch beim SÄK-Wonder.me-Raum vorbeischauen und Kolleg*innen aus aller Welt treffen.
Das Abendprogramm wurde begleitet von einem musikalischen Highlight: Elisabeth Champollion, Mitglied der Jungen Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz und in einer Seitenlinie mit dem berühmten Ägyptologen, Jean François Champollion, verwandt, bot gemeinsam mit Dávid Budai ein wundervolles Konzert auf Flöte und Viola da Gamba dar. (https://www.elisabethchampollion.de)
Auch das Sightseeing kam nicht zu kurz und bot verschiedene virtuelle Einblicke in das #Mainzgefühl auf dem Campus der JGU, die gerade ihren 75. Geburtstag feierte, und in der Landeshauptstadt.
Die erstmals stattfindende Postersession war besonder interaktiv: Die Posterautor*innen konnten in eigenen Breaktoutrooms ihre Poster und weitere Materialen präsentieren. Zum Abschluss wurde für die beste Performance abgestimmt. Wir gratulieren den Sieger*innen noch einmal herzlich:
Gewinner*innen des Posterslams: Uta Siffert, Lubica Hudáková, Peter Jánosi: Gemalt für die Ewigkeit – Dekorierte Särge des Mittleren Reiches aus Beni Hassan
1. Platz Bestes Poster: Stephan Unter, Kathrin Gabler, Elena Luise Hertel: Crossing Boundaries – Digital Methods and Tools for the Reconstruction of Fragmentary Papyri. https://doi.org/10.5281/zenodo.5091571
2. Platz Bestes Poster: Ghada Mohamed: Vermenschlichte Zeichen als Schlächter: Singuläre Ikonographie als Spuren sozio-politischer Veränderungen im ägyptischen Niltal des Mittleren Reiches (2. Jahrtausend v. Chr.)
3. Platz Bestes Poster: Annika Felten: SiSi – Sinnüberschuss und Sinnreduktion von, durch und mit Objekten. Materialität von Kulturtechniken zur Bewältigung von Außergewöhnlichem
Weiterhin erreichbar
Das Programmheft, die Berichte aus den Institutionen und einige der präsentierten Poster sind über eine eigens für die SÄK 2021 eingerichtete Zenodo Community dauerhaft und voll zitierfähig abrufbar.
Aufgrund der großen Begeisterung des Publikums zu den drei Keynote-Vorträgen wurden diese noch 2021 in Band 265 der Göttinger Miszellen publiziert.
Wer die SÄK verpasst hat, bekommt auf Twitter unter #SAEK2021 Einblicke in den Ablauf der Konferenz. Wir freuen uns schon auf die nächste SÄK 2022 in Würzburg, dann wieder in Präsenz.
Simone Gerhards, Monika Zöller-Engelhardt und Ursula Verhoeven-van Elsbergen
Wir danken für die freundliche Unterstützung von:
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